Sonntag, 4. September 2016

Meine Arbeit in der KAS und fiesta peruana



Meine inzwischen zweite vollständige Woche hier in Lima geht zueende und sie war natürlich wieder sehr ereignisreich und sogar ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen.

Zuerst möchte ich über meine Arbeit und einige Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung berichten:


Am Mittwoch durfte ich wohl das bisher mit Abstand üppigste Frühstück hier in Peru genießen. Normalerweise wird hier nämlich nicht sehr ausgiebig gefrühstückt. Das heißt, Nescafé oder Tee, Früchte wie Papaya oder Banane sowie sehr leichte bzw. dünne Brötchen mit Marmelade oder Käse. Ist sehr lecker, aber zumeist nicht sehr nahrhaft.
Am Mittwoch nun durfte ich im Rahmen meines Praktikums bei der KAS an einer Veranstaltung des Dialog zwischen Religion und Politik teilnehmen, wobei die mehr oder weniger erwarteten congresistas, die Abgeordneten des peruanischen Parlamentes, des Congreso, wie erwartet doch nicht gekommen sind. Daher war es dann kein Dialog zwischen Religion und Politik, sondern eher der Religion über Politik. Diese sehr bunte Runde des interreligiösen Rats aus Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen sowie zwei Rabbinern diskutierte dann über verschiedene Absichten, Ziele und Projekte des Rats in politischer und sozialer Hinsicht sowie die Herausforderungen für die Religion in der peruanischen Gesellschaft. Ein Thema war so zum Beispiel die Begegnung der Religion mit der Wissenschaft im Angesicht der gegenwärtigen Debatte um die "Pille danach".
Aber warum habe ich so üppig gefrühstückt? Nun ja, es gab seitens des Hotels ein seeeehr reichhaltiges Büffet, welches von den anwesenden Teilnehmern nicht ansatzweise geleert werden konnte, sodass ich mir schweren Herzens den Bauch vollschlagen durfte. Außerdem habe ich als Fotograf fungieren dürfen.

In der KAS bin ich unter anderem für die facebook- und Internetseite zuständig, die ihr unter https://www.facebook.com/kasenperu und http://www.kas.de/peru/ findet, und darf in dieser Woche sogar zeitweise der Sekretär sein, weil die Sekretärin Urlaub macht. Die wichtigsten Sätze am Telefon sind dabei zumeist: "Schicken Sie mir bitte eine E-Mail" oder "Ich verbinde Sie mit einer Kollegin".

Am Freitagabend gab es dann ein anderes wirklich spanenndes Event, das sich einem Workshop mit den Jugendorganisationen der beide traditionellen peruanischen Parteien (christdemokratisch und sozialdemokratisch) und Verbesserungsmöglichkeiten beschäftigte. Man muss in diesme Zusammenhang wissen, dass sich beide Parteien zurzeit sozusagen in einer Krise befinden. So hat die sozialdemokratische APRA nur knapp 5% der Stimmen bei der letzten Wahl (April 2016) erhalten, während die christdemokratische PPC zurzeit gar nicht im Kongress vertreten ist. Trotzdem kamen viele junge Politiker und vor allem auch Politikerinnen, welchen ich in der Gruppenarbeit auch ein paar Tipps aus Deutschland von der Jungen Union mitgeben durfte, wobei ich natürlich zumeist nur gespannt deren Ideen lauschte. Sie wollen zum Beispiel ein Projekt starten, bei dem Kinder und Jugendliche für einen Tag die Rolle eines Politiker wahrnehmen können. Verbesserungspotenzial besteht zudem auch beim Auftritt in sozialen Netzwerken wie facebook und twitter.

Freizeit:

Am Samstagmorgen habe ich mich auf einen typischen peruanischen Markt zum Einkaufen begeben, wo man in kleinen vollgestopften Geschäften wirklich Alles zu guten Preisen bekommt.
Abends wurde ich von Zumi und Carlos, zwei Peruaner vom WJT, zu einer Messe und anschließender Feier in ihrer Pfarrei eingeladen, da der Pfarrer Geburtstag hatte. Bei dieser Feier wurden dann verschiedene musikalische und tänzerische Formationen dargeboten, die von Ludwig van Beethovens Ode an die Freude auf Spanisch über einen kleinen als Michael Jackson verkleideten Jungen  bis zu Latino-Musik einer venezolanischen Band reichten. In kulinarischer Hinsicht wurden zahlreiche bocadillos, kleine belegte Brötchen, und süße Häppchen angeboten. Letztlich ist es dann auch irgendwie ziemlich spät geworden, wobei mich Carlos netterweise bis vor die Haustür gebracht hat.


Heute schließlich habe ich mich viel zu früh aus dem Bett gequält, da ich zum Frühstück eine Verabredung mit Schwester Elizabeth hatte, um mit ihr meine Reise nach Layo, ein Ort auf knapp 4000 m Höhe in den Anden, abzusprechen, wohin ich  nach meinem Aufenthalt in Cusco/Machu Picchu im Oktober fahre.
Heute Nachmittag schließlich durfte ich einige Stunden mit meiner enamorada Kathie verbringen und mit ihr am Strand spazieren gehen, eine kleine Bootstour machen sowie natürlich viel reden.

Das war wohl mein bisher längster Blog-Beitrag, was nicht die Regel sein dürfte. Danke fürs Lesen und eine schöne und gesegnete Woche, die ja morgen bzw. für euch heute zum ersten Mal mit dem Fest der Heiligen Mutter Teresa beginnt. Möge sie für uns und die Armen Fürbitte halten.

Hasta luego!








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