Seit inzwischen mehr als vier Wochen bin ich nun als "Missionar auf Zeit" in Santa Rosa del Mar, einem nördlichen Vorort Limas, unterwegs und durfte bereits viele bereichernde Erfahrungen sammeln. Über diese und das, was ich hier so mache, berichte in diesem Blogbeitrag.
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Nun aber erstmal allgemeine Information.
Die Pfarrei Santa Rosa del Mar
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Der Ort Santa Rosa del Mar (Santa Rosa GPS) befindet sich knapp 40 km nördlich des Stadtzentrum von Lima in der peruanischen Wüste sowie in der Nähe der Schnellstraße Panamericana und des relativ bekannten Ortes Ancón. Santa Rosa ist zudem Teil der Diözese Carabayllo für die ich meinen Dienst als "Missionar auf Zeit" absolviere und liegt außerdem glücklicherweise unweit des Meeres und wunderschöner Strände.
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Ich wohne hier im Pfarrhaus mit drei Priestern und habe ein eigenes kleines Zimmer. Direkt neben dem Pfarrhaus und auch mit diesem verbunden liegt die Wohnung einer dreiköpfigen spanischen Familie, die hier seit bereits acht Jahren als "Familie auf Mission" lebt. Die Ehefrau kocht unter der Woche das Mittagessen für die Priester und mich, das stets sehr lecker ist. Da ich nach Peru unter anderem mit dem Vorsatz gereist bin, kochen zu lernen, schaue ich ihr daher immer wieder mal über die Schulter. Außerdem ist meine Freundin Kathie dabei, mir ihre exzellenten Kochkünste zu zeigen und beizubringen.
Die vor 9 Jahren gegründete Pfarrei besitzt eine achteckige Pfarrkirche, die nach den Ideen des sogenannten Neokatechumenalen Weges gestaltet ist.
(Der in den 60-er Jahren in den Elendsvierteln Madrids entstandene Neokatechumenale Weg möchte in Anlehnung an das im frühen Christentum vor der Taufe praktizierte Katechumenat ein Modell des Katechumenats mit liturgisch-katechetischer Fortbildung zur Vertiefung des christlichen Lebens erreichen. Mehr Info findet ihr unter Webseite Neokatechumenaler Weg)
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Die Schule
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Wichtiger Bestandteil der Pfarrei ist darüber
hinaus die vor 5 Jahren mit 90 Schülern gegründete Pfarrei-eigene Schule colegio Santo Tomás de Valencia, die in einer sogenannten invasión namens Adesesep liegt. Sie besteht aus Grundschule (in Peru 1. bis 6. Klasse) und weiterführender Schule (7. bis 11. Klasse).
(Eine Invasion ist eine (ehemals) illegale Hüttensiedlung zumeist mitten in der Wüste, die sich über die Jahre praktisch legalisiert hat.) Die Lebensumstände für die Menschen hier sind enorm schwierig. Sie wohnen in Holzhütten, haben kein fließendes Wasser, müssen dieses stattdessen immer aus Wassertanks holen und leiden allgemein an materieller Armut.
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Was mache ich jetzt aber hier eigentlich?
Meine Aufgaben
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Unter der Woche helfe und unterstütze ich als auxiliar, Assitenz-Lehrer, von 7:30 Uhr bis 14 Uhr in der Schule eine 2.Grundschulklasse. Das heißt zum Beispiel, ich helfe den Kindern bei Mathe- oder Kommunikationsaufgaben in Einzelarbeit, sorge für Ruhe, wenn die Lehrerin mal nicht da ist, erzähle Witze, lese etwas vor und verteile Süßigkeiten als Prämie an diejenigen, die sich gut benehmen und arbeiten.
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Nachmittags habe ich zumeist Zeit, mich auszuruhen, etwas zu lesen oder mich mit meiner Freundin Kathie zu treffen.
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Am Wochenende bin ich zudem bei der Messdiener- und der Firmgruppe als Leiter und Begleiter mit dabei.
Landschaftsimpressionen
Die Landschaft hier besteht aufgrund der Wüstenlage erwartungsgemäß größtenteils aus Sand und Dünen. Durch die Nähe zum Meer ruft dies teilweise jedoch sehr schöne Ausblicke hervor. Da hier zurzeit Frühling ist, wird es immer wärmer und die Sonne lässt sich nun fast jeden Tag zuverlässig blicken. Hier einige Impressionen:
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Meine Freundin Kathie zu treffen ist indes leider etwas kompliziert, da sie von dem Ort hier unglaublich weit entfernt wohnt, sozusagen am anderen Ende der Stadt. Verglichen mit Hamburg wäre das in etwa so, als ob ich in Norderstedt und sie in Bucholz wohnte. Glücklicherweise liegt die Universität, an welcher sie Jura studiert, näher, sodass ich manchmal zur Uni fahre und sie mich manchmal hier besuchen kommt.
So, das wär's dann auch erstmal wieder von mir. Ich wünsche euch allen eine gesegnete und besinnliche Adventszeit zur Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Bitte betet für mich, meine Mission hier und die Menschen vor Ort.
Hasta luego!
PS:
Falls ihr etwas spenden wollt, z.B. für die Schule, könnt ihr dies gerne mit entsprechendem Verwendungszweck auf mein Konto überweisen:
Pascal Landahl
IBAN DE72 5001 0517 5416 7477 83
ING DIBA
BIC INGDDEFFXXX
Vergelts Gott!